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Hintergründe zur Absage des Spiels der 1. Männer am 26.09.

von Hannah Hauswaldt

Liebe Gemeinde,

wie angekündigt möchten wir euch erklären, was uns zur kurzfristigen Absage des Spiels der 1. Männer gegen den BFC Preußen bewogen hat.

Am Freitagnachmittag, ein Tag vor dem Spiel, wurde ein Spieler unserer Mannschaft per WhatsApp informiert, dass ein Spieler des BFC Preußen am vergangenen Sonntag längeren Kontakt mit einer Person hatte, die am Freitag, 25.09., positiv auf COVID-19 getestet wurde. Der betreffende Spieler habe sich dann selbst testen lassen.  Ein Ergebnis lag bis zum geplanten Anpfiff des Spiels nicht vor. Der Spieler hat die Woche zwei Mal am Mannschaftstraining teilgenommen.

Diese Information haben wir vom betroffenen Spieler selbst erhalten. Der BFC Preußen hat über diese Konstellation keine Offiziellen der SG OSF Berlin informiert.

Die Mannschaft hat sich intensiv Gedanken gemacht, wie sie mit der Situation umgeht und dies intern besprochen. Mehrere Spieler äußerten sofort Bedenken und stellten ihre Teilnahme am Spiel infrage. Unser Trainer Sven Liesegang hat dann am Samstagvormittag folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:

Hallo Männer, „XY“ hat sich testen lassen. Wenn er bis heute Nachmittag einen negativen Befund hat, findet das Spiel statt. Bei positivem Befund wird das Spiel abgesagt. Bekommt er keinen Befund spielt „XY“ nicht, das Spiel soll dann aber stattfinden. Jetzt meine Frage an Euch: Wer ist bereit trotz ausstehenden Befundes bei „XY“, heute Abend zu spielen?“

Daraufhin hat ein Großteil der Mannschaft erklärt, dass sie weiterhin Bedenken gegen die Austragung des Spiels habe und sich selbst gegen eine Teilnahme ausgesprochen. Die Bedenken resultieren aus den persönlichen Lebensumständen. Für die Spieler stand der eigene Schutz und der ihrer Familien im Vordergrund der Entscheidung.

Um 17:30 Uhr hat die Mannschaft dann gemeinschaftlich die Entscheidung getroffen nicht anzutreten und dies durch unseren Trainer und einen Spieler zunächst den Schiedsrichtern und dann dem Gegner mitgeteilt.

Eine Spielabsage trifft man nicht leichtfertig. Es ist daher legitim sich Zeit zu nehmen, sich zu besprechen, sich über die eigene Position und Verantwortung klar zu werden. Es ging auch darum abzuwarten, ob der Spieler möglicherweise noch rechtzeitig sein Testergebnis erhält. Im Austausch mit anderen festigt sich eine Meinung bevor eine abschließende Entscheidung getroffen wird.

Es ist für uns alle eine neue Situation, mit der wir lernen müssen umzugehen und unsere Schlüsse daraus ziehen. Wir alle haben das Ziel und den Wunsch in Pandemie-Zeiten einen Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Das stellt alle Vereine vor große Herausforderungen, die Anforderungen organisatorisch umzusetzen. Keiner möchte dazu beitragen, dass ein Spiel zu einem Super-Spreader-Event wird. Ein solcher Fall im Amateursport hätte nicht nur die Gesundheit der Beteiligten auf das Spiel gesetzt, sondern auch dem Amateur- und Breitensport, welcher lange um die Wiederaufnahme kämpfen musste, einen Bärendienst erwiesen.

Wir erleben aktuell um uns herum steigende Infektionszahlen und die Politik diskutiert die Verschärfung von Maßnahmen. Jeder hat in dieser Situation die Verantwortung darüber nachzudenken, wie er sich in dieser Situation verhält – unabhängig von Durchführungsbestimmungen und Tabellen. Unsere Spieler haben sich aus o.g. Gründen dafür entschieden nicht anzutreten. Das Wissen, das ein Spieler ausreichend Zeit mit einer positiv getesteten Person verbracht hatte und am Mannschaftstraining teilgenommen hat, reicht aus, um die Situation so zu bewerten, dass eine Spielabsage der verantwortungsvollere Schritt ist. Die Verantwortlichen der SG OSF Berlin finden dies eine mutige und verantwortungsvolle Entscheidung der Mannschaft und unterstützen diese zu 100 Prozent.

Rechtlich sieht es so aus, dass damit zu rechnen ist, dass das Spiel für den BFC Preußen gewertet wird und wir eine Geldstrafe erhalten werden. Es war uns bewusst, dass dies so kommen kann und wir haben trotzdem so entschieden. Die bisherigen Regelungen enthalten leider keine Hinweise, was in einer solchen Konstellation zu tun ist.

Der BFC Preußen hat deutlich gemacht, dass er die Situation anders bewertet und uns massiv für unsere Entscheidung kritisiert. Eine mögliche Neuansetzung auf dem Kulanzweg hat der Verein noch am gleichen Abend gegenüber der Spielleitenden Stelle abgelehnt, da es dafür keine rechtliche Grundlage gibt.

Wir appellieren an den Sportsgeist, das Spiel nach einem negativen Befund (der ja anscheinend nun vorliegt) schnellstmöglich stattfinden zu lassen.

In der aktuellen Pandemie ist jeder zu verantwortungsvollem Handeln aufgerufen und sollte sich im Zweifel vorsichtig verhalten. Dies haben wir am Samstag getan und würden im Zweifel auch immer wieder so entscheiden.

 

Die 1. Männer und der Vorstand der SG OSF 

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