Eine rote Karte, 12 Zeitstrafen und gelbe Karten wegen Meckerns gegen beide Bänke. Hinter diesen verheißungsvollen Eckdaten, welche auf ein spannungsgeladenes Match zweier auf Augenhöhe agierender Mannschaften schließen lassen könnten, steckte letztendlich ein ungefährdeter 35:21 Sieg der Zwoten.
Wie genau dieser handballerische Leckerbissen ablief, erfahren Sie im Folgenden.
Am späten Sonntagabend, dem 18. September, fanden sich die Recken der Sg OSF und die Handballfreunde aus Pankow auf dem Geisberg ein, um sich sportlich zu messen.
Die Stimmung auf Seiten der Zwoten heiter bis wolkig, der Siegeshunger vorhanden. Zu zarten Klängen der nagelneuen Musikanlage spulte man das Warm-Up auch ohne Anwesenheit der Fitness Ikone M. Manteuffel ab und startete frisch im Kopf sowie weich in der Hüfte in das Spiel.
Dieses startete rasant. Viele technische Fehler, halbgare Gegenstöße, schnelle Abschlüsse im Positionsangriff und eine volle Halle sorgten für einen feurigen Beginn.
Doch gleich in den ersten 5 Minuten folgten die ersten Dämpfer für die SG. Günther bzw. ,,Günni“ Le sah bereits nach 30 Sekunden die ersten umstrittenen 2 Minuten und Thilo, genannt ,,Tilo“ Brauner begab sich in orthopädische Obhut, nachdem er nach sehenswertem 1-1 seinen Daumen ernsthaft lädierte.
Gute Besserung!
Es dauerte etwa 10 Minuten, bis sich die Zwote fing und vorn sowie hinten zu ihrem Spiel fand. Ein blendend aufgelegter Maurice Château im Tor verhinderte bis dahin einen möglichen Rückstand.
Doch dann fand die Achse Buchholz, Matzken, Turbo zu ihrem Spiel, hinten wurde zugegriffen und der Blutdruck des Headcoaches P. Böttcher erreichte wieder als medizinisch ungefährlich zu betitelnde Gefilde. Einzig eine gelinde gesagt umstrittene rote Karte gegen ,,Günni“ Le in der 20. Minute sorgte noch einmal für einen kleineren Peak.
Eine kurze Schwächephase bedingt durch technische Fehler und zahlreiche Zeitstrafen sorgte zwischenzeitlich für einen 12:9 Zwischenstand. Es folgte eine Auszeit mit klarer Ansprache und Wirkung, sodass es nach einem kurzen erneuten Zwischensprint mit 17:10 in die Kabine ging.
Der Start in die zweite Hälfte verlief zumindest in der Defensive reibungslos. Das Innenblockgespann Erdmann/Matzken und später Matzken/Gehann rührten in der Manier eines ostdeutschen Betonleichtbaukombinates Zement an und Papa Ritze fischte weg, was eben durchkam. Offensiv holperte es etwas, Bälle wurden großzügig an Pankow übergeben und das Tor bei Wurfversuchen gemieden, sodass nach 10 Minuten Spielzeit erst 3 Tore auf dem Tacho standen.
Analog zur ersten Hälfte fand man sich dann aber recht schnell wieder und besann sich auf den Auftritt in der 1. Halbzeit, sodas die Tornetze häufiger zappelten. Resultat: 28:17 in Minute 50.
Es wurde auf allen Positionen munter durchgewechselt, Neuzugang Teo Gonzales Ochsenknecht setzte den 30. Treffer und in der Abwehr stand man weiter stabil, sodass schlussendlich ein 35:21 auf der Anzeigetafel flimmerte.
Herauszuheben sind Flügelflitzer Caj Schlörike mit 6 Treffern und Dauerbrenner Benedikt Matzken, welcher mit 10 Toren und sehenswerten Steals in der Rückwärtsbewegung glänzte.
So steht schlussendlich ein (wenig) glanzvoller, im Ergebnis aber sehr zufriedenstellender Arbeitssieg einer mit Neuzugängen gespickten Zwoten zu Buche.
In diesem Sinne,
3,2,1 TILO
SG OSF Berlin II - Hbfr. Pankow
35:21